Lecture Performance: Performative Diagramme
Internationales Symposium
19.11. -21.11.2009
STRUKTURALISMUS
in Architektur & Städtebau
RELOADED
Abstract
Struktur, Diagramm, reverse functionalism – Überlegungen zu einer Universität
der Nachbarschaften
Es ist u.E. heute notwendig, die Strukturen zum Funktionieren zu bringen, nach
Urban Hubs zu suchen, nach Arealen an denen Handlung stattfindet, sich bündelt
und sich den herkömmlichen Lesarten entzieht: Uns geht es darum, auf diesem Weg
Zusammenhänge städtischer Nutzung uns neu zu erschließen. (Kniess)
In diesem Kontext möchten wir die Frage stellen, ob es im Werkzeug Diagramm ein
Unabgegoltenes gibt, das nicht nur für Beobachtung sondern auch für das Eintreten
in die Realität von Projekten von Relevanz sein könnte.
Um den Diagrammbegriff in diese Stoßrichtung zu erweitern, ist es zielführend nach
den strukturalistischen Grundlagen in der Diagrammkonzeption von Gilles Deleuze
zu fragen. Wir wollen aufzeigen, wie Deleuze sozusagen dem strukturalistischen
Denken die Struktur als Element entnimmt und es zu einer allgemeineren Konzeption
wendet. Der Unterschied zwischen Diagramm und Struktur liegt dann darin, dass das
Diagramm kein statisches Feld bildet, sondern experimentelle Produktion erzeugt: es
ist kein geschlossenes System sondern performative Strategie als Verfahren. (Dell)
Als praktisches Beispiel für die Aktualität einer solchen Arbeit wollen wir das Lehrund
Forschungsprojekt Universität der Nachbarschaften heranziehen. Dieses Projekt
befindet sich in seinen Anfängen, könnte aber, so unsere Vermutung, bereits auf
Potentiale bestimmter Formen eines wiederaufgeladenen Strukturalismus hindeuten.
Bernd Kniess, Christopher Dell
„Performative Diagramme“, Internationales Symposium „STRUKTURALISMUS in Architektur & Städtebau RELOADED“, Hochschule München, München.